Das Aperschnalzen ist ein alter, vorchristlicher Brauch, der in der Region des oberbayerischen Rupertiwinkels und des benachbarten Salzburger Flachgaues in einzigartiger Weise gepflegt wird. Er wird auch als Faschingsschnalzen bezeichnet, da die Ausübung nur zwischen Stephanietag und Faschingsdienstag erlaubt war. Über die Entstehung gibt es mehrere verschiedene Versionen. Die geläufigste ist die vom Austreiben des Winters. Durch den Lärm der Goaßln sollten die bösen Mächte der Finsternis und Kälte vertrieben werden. Bei manchen Bauern wiederum war das Schnalzen als Fruchtbarkeitsbrauch im Glauben verankert. Das laute Peitschenknallen sollte die unter der Erde schlummernde Saat zum Leben erwecken. Die dritte Variante stammt aus der Pestzeit. Wer dem „Schwarzen Tod“ entrinnen konnte, machte mit dem Schnalzen auf sein Überleben aufmerksam.

Die Entwicklung des Aperschnalzens wurde im Beginn des 2. Weltkrieges unterbrochen. Erst nach Kriegsende wurde das Brauchtum wieder belebt und es wurden die ersten kleineren Schnalzertreffen abgehalten.
Das erste große Schnalzertreffen fand im Jahr 1954 in Saaldorf statt. Ausgerichtet wurde das Treffen für den bayerischen Rupertiwinkel und den angrenzenden Salzburger Flachgau. Diese Veranstaltung konnte sich wachsender Beliebtheit in den Ortschaften beiderseits der Grenzflüsse Saalach und Salzach erfreuen und wurde nun jährlich ausgetragen.
Dem historischen Rupertiwinkel in Oberbayern kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Zur Erhaltung des eigenständigen Brauches wurde 1957 in Saaldorf sogar ein eigener Verein gegründet, die „Schnalzervereinigung Rupertiwinkel“.
Entstanden ist unsere erste Pallinger Schnalzerpass 1992. Es haben sich mehrere Burschen gefunden, die sich für das Brauchtum des Aperschnalzens interessierten und an der Ausübung Gefallen gefunden haben. Zu den ersten Schnalzern gehörten: Hartl Schorsch, Helmberger Anton, Gastager Hans, Lebacher Andi, Lebacher Christoph, Obermaier Alois, Hartl Hias, Wolfertstetter Helmut.
Am 22. November 1992 wurden die „Pallinger Schnalzer“ in der Jahreshauptversammlung der „Schnalzervereinigung Rupertiwinkel“ in Surheim ohne Gegenstimme in die Vereinigung aufgenommen.

Am 7. Februar 1993 fand in Kirchanschöring das Preisschnalzen „Rund um den Waginger See“ statt, an dem unsere Schnalzer zum ersten Mal teilnehmen durften. Da aber noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, wurde bei dieser Veranstaltung der 15. und letzte Platz belegt. Die Schnalzer beteiligten sich am 6. Februar 1994 zum ersten Mal am „Rupertigau-Preisschnalzen“ in Saaldorf und belegten dabei den 95. Platz.

Das Preisschnalzen „Rund um den Waginger See“ hat seit der Aufnahme in die Schnalzervereinigung bereits zweimal in Palling statt gefunden. Das erste fand am 12. Februar 1995 und das zweite am 11. Februar 2001 statt. Beide Veranstaltungen waren ein großer Erfolg. Sie fanden großen Anklang in unserer Gemeinde und in der Umgebung. Das dritte Preisschnalzen „Rund um den Waginger See“ fand am 08. Februar 2009 statt.


In den letzten Jahren bestand unsere Schnalzergruppe aus zwei allgemeinen Passen und einer Jugendpasse. Mittlerweile wurde aus der Jugendpasse eine weitere allgemeine Passe. Derzeit besteht die Schnalzergruppe aus rund 30 aktiven Schnalzern, die sich in drei allgemeinen Passen aufteilen.
Die Proben finden vom Stefanie-Tag und zum Faschingsdienstag in Brünning statt.

Wir möchten uns bei allen Schnalzern, sowie bei jenen, die das Schnalzen unterstützen und dazu beitragen, dass dieses Brauchtum in Palling durchgeführt und gepflegt wird, bedanken.

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